Immer oben mit dabei
Nach dem letztjährigen Abstieg aus der 1.Bundesliga haben die Gerätturnerinnen der KTG Hannover schon drei von vier Wettkämpfen in der 2.Bundesliga hinter sich. Zum Saisonauftakt in Stuttgart gelang ein perfekter Start. Das Team um die VfL Eintrachtlerinnen Finja Säfken und Franziska Roeder, mit Naomi und Ruby van Dijk, Alina Heinemann und Elze Geurts konnte Anfang März in der Scharrena ihrer Favoritenrolle als Erstligaabsteiger voll und ganz gerecht werden. Schon nach dem ersten Gerät gingen die Hannoveranerinnen in Führung, die sie bis zum Wettkampfende nicht mehr abgaben. Die starke Konkurrenz aus Dortmund, Heidenheim und Tittmoning musste sich dem niedersächsischen Team geschlagen geben. Exakt gleiche 43,80 Pkt. erturnten Franziska und Finja jeweils mit einem Vierkampf. Das Mannschaftsergebnis betrug am Ende starke 179,50 Pkt. Außergewöhnlich ist, dass das Wettkampfteam in Stuttgart nur aus Studentinnen bestand. Erstaunlich, wie die angehenden Akademikerinnen eine so hohe Trainingsintensität organisatorisch meistern können.
Schon wenige Wochen später stand der zweite Wettkampf im oberbayrischen Waging am See kurz vor Salzburg auf dem Plan. Wieder zeigte sich das Team stark, allerdings mit ungewohnten Schwächen am Balken. So erwies sich die Mannschaft der KTV Dortmund als ernstzunehmender Gegner. Während am Sprung beide Teams mit 51,70 bzw. 51,60 fast gleichauf lagen, konnte die Mannschaft aus Hannover den Barren mit 41,90 zu 41,85 hauchdünn für sich entscheiden. Am Balken konnte sich die Konkurrenz einen deutlichen Vorsprung von über 5 Pkt. erturnen. Mit dem wieder sehr ausgeglichenen Ergebnis am Boden von 44.55 und 44,30 Pkt. konnten die hannoverschen Turnerinnen keinen Boden mehr gut machen. Trotzdem konnte der 2.Platz mit deutlichem Vorsprung vor der drittplatzierten Mannschaft gesichert werden. Mit einem Dreikampf erturnten diesmal Finja und Franziska exakt gleiche 33,35 Pkt. Insgesamt bedeutete das den 2.Platz in Waging und noch den ersten Platz in der Tabelle.
Es kommt selten vor, dass Wettkämpfe in einem Ort stattfinden, den es in gleicher Größenordnung gleich mehrfach in Deutschland gibt, so geschehen im April im mitttelfränkischen Monheim. Das Team der Gerätturnerinnen der KTG Hannover wurde deshalb beim dritten Wettkampf in Monheim freudig begrüßt, weil man nicht irrtümlich den Weg in die gleichnamige Stadt im Rheinland gewählt hatte. In der kleinen und fast familiären Halle, in der sonst die Wettkämpfe der einheimischen Männermannschaft stattfinden ging das Team aus Niedersachsen in gleicher Besetzung wie schon in Waging an die Geräte. Allerdings geriet das Team ohne große Fehler schon am Sprung etwas in Rückstand. Auch die Stärke am Barren konnte das Team diesmal nicht ganz ausspielen. Am Balken zeigten sich die Athletinnen gegenüber dem letzten Wettkampf deutlich verbessert. Am Boden wurden einige Fehler gemacht, die am Ende zum dritten Platz hinter der KTV Dortmund und dem TSV Berkheim führten. Dadurch stehen die Hannoveranerinnen nun nur noch auf Platz 2 der Tabelle. Die endgültige Entscheidung um den Aufstieg fällt aber erst im November in Berlin. Beachtlich ist nach wie vor, wie Franzi und Finja trotz studienbedingter Belastungen noch immer auf solchem Niveau turnen und dabei Spaß haben, was ja manchmal das letzte Quentchen an Ausführungsqualität durchaus ersetzen kann.
v.l.n.r.: Landestrainerin Annette Lefebre, Elze Geurts, Naomi und Ruby van Dijk, Franziska Roeder und Finja Säfken (beide VfL Eintracht)